Die Zirkuspädagogik bietet die Möglichkeit, durch viele spielerische Methoden
und Ansätze, den Spaß an artistischen und akrobatischen Fähigkeiten mit sozialen
Kompetenzen, in einer Einzigartigkeit die man in einer solchen Kombination
selten findet, zu verbinden.
Das Hauptaugenmerk der
Zirkusschule Petit liegt in der Vermittlung von
Zirkustechniken und artistischen Inhalten. Über verschiedene pädagogische
Ansätze wie gruppenorientiertes Arbeiten und die intensive Arbeit mit
Einzelpersonen sollen Theorie und Praxis auf spielerische Art und Weise
vermittelt werden. Dies soll dazu führen, dass die Zirkuspädagogik einen festen
Platz im sozialen Bereich bekommt. Die außergewöhnliche Kombination zwischen dem
Erlernen von körperlichen Fähigkeiten und dem Erlernen von sozialen Kompetenzen,
die die Zirkuspädagogik bietet, sollte für jeden zugänglich sein und die
Möglichkeit bieten diesen einzigartigen Bereich kennen zu lernen. Sowohl Kinder
und Jugendliche als auch Erwachsenen und Senioren sollen die Angebote mit Freude
wahrnehmen, um so Grenzen zu erkennen und über diese hinaus zu gehen,
Selbstvertrauen zu entwickeln und ihre Rolle in einer Gruppe zu finden.
Dies soll durch akrobatische und artistische Grundlagen wie das Jonglieren, das
Balancieren, die Boden- und Luftakrobatik, die Clownerie, der Bereich Feuer &
Fakir und die der Theaterpädagogik erreicht und erlernt werden. Darüber hinaus
sollen soziale Kompetenzen weiter gefördert und neue Ressourcen entdeckt und
genutzt werden.
Durch die
Zirkusschule Petit möchten wir erreichen, dass die vorhandenen
körperlichen und sozialen Kompetenzen durch die Vielseitigkeit des Zirkus weiter
gefördert und im Alltag umgesetzt werden.
Pädagogischer Ansatz und Hintergrund
Der Zirkus öffnet Grenzen und überschreitet diese. Gemeinsames Handeln,
Selbsterfahrung, individuelle Herausforderungen und Grenzen auszutesten sind
vier wichtige Pfeiler der Zirkusarbeit.
Zirkus im pädagogischen Alltag ermöglicht die nachhaltige Förderung des
Selbstwertes, der Konfliktfähigkeit und das Ausprobierens vieler verschiedener
Rollen.
Die beiden wesentlichen Bestandteile der Zirkuspädagogik, ist erstens die
Zirkusarbeit selbst wo die artistischen und akrobatischen Fähigkeiten erlernt
werden und zweitens die Pädagogik.
Sie ist das Werkzeug um alle Zirkustechniken altersentsprechend zu vermitteln
und dabei soziale Kompetenzen wie Ich-Stärkung, Wir-Gefühl, Flexibilität,
Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Ich-Findung, Bewusstseinsbildung,
Kritikfähigkeit, Emanzipation und soziales Verhalten zu fördern. Beide Bereiche
(Zirkusarbeit und Pädagogik) nehmen den gleichen Stellenwert ein. Die
Vermittlung der artistischen und akrobatischen Fertigkeiten erfolgt über
verschiedene pädagogische Ansätze (gruppenorientiertes Arbeiten und
einzelorientiertes Arbeiten).
Bei der gruppenorientierten Arbeit sollen soziale Kompetenzen wie
Gruppenwahrnehmung, Wir-Gefühl, Flexibilität, Disziplin, Hilfsbereitschaft, sich
in Gruppenprozessen mit einbringen und Teamarbeit erlernt und weiter gefördert
werden.
Die pädagogische Arbeit mit Einzelnen ist neben der gruppenorientierten Arbeit
der zweite große Pfeiler nach dem die Zirkusschule arbeitet. Dabei sollen
Fähigkeiten wie Ich-Stärkung und Ich-Findung, Bewusstseinsbildung,
Kritikfähigkeit, Disziplin, Emanzipation und soziales Verhalten über erlernte
akrobatische und artistische Fähigkeiten gesteigert werden. Natürlich
überschneiden sich soziale Kompetenzen aus der gruppenorientierten Arbeit mit
der Arbeit mit Einzelnen. Die daraus entstehenden Synergieeffekte sollen genutzt
und in den Alltag eingebracht werden.
Der
Zirkusbereich bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten seine motorischen
Fähigkeiten zu verbessern. Dabei liegt das Hauptaugenmerk bei der Hand-Augen
Koordination, Ausgestaltung des Gleichgewichtssinns, und das Kennen lernen und
Wahrnehmen seiner körperlichen Fähigkeiten. Im Bereich Theater und Clownerie
werden zu dem soziale Kompetenzen wie die Entwicklung eines Wir-Gefühls,
Teamfähigkeit, Ich-Stärkung und Ich-Findung, Bewusstseinsbildung,
Kritikfähigkeit, Emanzipation und soziales Verhalten gefördert und erarbeitet.
Bei der
Jonglage wird mit unterschiedlichen
Materialien wie Tüchern, Bällen, Tellern, Keulen, Diablos, Devils-Sticks und
Ringen gearbeitet. Durch gezielte spielerische Übungen wird die Hand-Augen
Koordination gefördert und eventuelle Schwächen trainiert.
In dem Bereich
Balance besteht die Möglichkeit mit
Materialien wie dem Seil, Einrad, Rola-Bola, Kugel, und Tonne zu trainieren.
Dabei wird der Gleichgewichtssinn, die Körperbeherrschung und die Hand-Augen
Koordination geschult. Um die Geräte sinnvoll und Gefahrenfrei zu benutzen ist
in diesem Bereich das erlernen und trainieren von Körperspannung durch spezielle
Übungen elementar wichtig. Durch praktische Vorübungen und einer theoretischen
Einführungen inklusive den Sicherheitsaspekten an den Geräten selbst wird das
Training möglich und fördert so die körperlichen Fähigkeiten.
Die
Akrobatik bietet sowohl die Möglichkeit
Körperbeherrschung und artistische Fähigkeiten zu erlernen bzw. zu verbessern
aber auch körperliche Schwächen zu trainieren. Dabei wird in erster Linie an der
körperlichen Fitness (Körperspannung) gearbeitet. Durch das Erlernen von
akrobatischen Übungen wie z.B. Vorwärts und Rückwärtsrollen, Rad schlagen, Hand-
und Kopfstand werden die körperlichen Fähigkeiten trainiert. Darüber hinaus
bietet die Partner und Gruppenakrobatik die Möglichkeit soziale Kompetenzen wie
Teamfähigkeit, Kompromiss und Rücksichtnahme Anderen gegenüber,
Hilfsbereitschaft und soziales Einzel und Gruppenverhalten zu erlernen.
Bei der
Luftakrobatik werden zum größten Teil die
gleichen körperlichen aber auch sozialen Kompetenzen angesprochen bzw. trainiert
wie bei der Akrobatik. Mit den Geräten Trapez und Vertikaltuch die überwiegend
bei der Luftakrobatik eingesetzt werden, lernen die Teilnehmer mehr denn je sich
gegenseitig zu vertrauen, Selbstbewusstsein aufzubauen und körperliche
Höchstleistungen zu vollbringen. Die Luftakrobatik bietet die spannende
Möglichkeit akrobatische und artistische Figuren in mehreren Meter Höhe
darzubieten.
Die Möglichkeit über Scherben zu laufen, auf Nagelbrettern zu stehen, Feuer zu
spucken bzw. zu schlucken und mit Körperflammen zu arbeiten ermöglicht der
Bereich
Feuer & Fakir.
Die Konzentration und die Selbsteinschätzung sind die Eigenschaften die
überwiegend benötigt und dem entsprechend trainiert werden. Weiterhin wird ein
hohes Maß an Körperbeherrschung und Ausdauer in dem Bereich angesprochen. Sich
mit dem Element Feuer auseinander zu setzen, es zu benutzen, bzw. über die oben
genannten Sachen zu laufen oder zu stehen kostet ein Maß an Überwindung. Diese
Überwindung soll durch das Erlernen von theoretischem Wissen und praktischen
Vorübungen ermöglicht werden.
Die
Clownerie ist ein vielseitiges und sehr
anspruchsvolles Element im Zirkusbereich. Ein Hauch von Clownerie wird man in
fast jeder Darbietung und Nummer im Zirkusbereich wiederfinden. Neben den
zirkustechnischen Fähigkeiten die man sich erarbeiten muss, wie zum Beispiel bei
der Zauberei, stehen gerade im Bereich Clownerie die sozialen Kompetenzen im
Vordergrund. Stärkung des Selbstbewusstseins (Ich-Stärkung), Mut vor Publikum
aufzutreten und dabei verschiedene bzw. ganz andere Rollen einzunehmen und diese
zu präsentieren bedarf ein hohes Maß an Flexibilität und Risikobereitschaft.
Der Bereich
Theater rundet die artistischen und
akrobatischen Fähigkeiten die man erlernt erst so richtig ab. Die Kombination
aus Artistik, Akrobatik und Theater runden eine Zirkusnummer erst richtig ab.
Abgesehen von den theaterpädagogischen Grundlagen die erlernt werden, werden
soziale Kompetenzen wie Ich-Stärkung, Wir-Gefühl, Flexibilität und
Einfühlungsvermögen vermittelt und weiter gestärkt.
Abschließend ist zu sagen, dass die oben beschriebenen Fähigkeiten und
Eigenschaften der einzelnen Bereiche übergreifend zwischen den einzelnen
Disziplinen in allen Bereichen trainiert werden. Das Wiederholen und trainieren
dieser Grundlagen und Aspekte ist wesentlicher Bestandteil der verschiedenen
Bereiche.